Google aktualisiert die Anforderungen an Produktdaten, die zur Bewerbung in Google Shopping Anzeigen herangezogen werden. Henning Rößler, unser Experte für Produktdaten, gibt konkrete Tipps, wie Werbetreibende reagieren sollten.
Google aktualisiert die Produktdatenspezifikation für Shopping-Anzeigen jährlich, um die Recherche- und Kauferfahrung der Nutzer zu verbessern. Im diesjährigen Update verkündete Google vor kurzem, dass die bisher verpflichtende Einordnung aller Produkte in die durch Google vorgegebenen Produktkategorien (Google Taxonomie) entfällt. Genauer gesagt wird die Übermittlung der Google Produktkategorie optional. Die Suchmaschine will fortan interne Signale einsetzen, um die Produktkategorie anhand des Produkttitels und weiteren Eigenschaften selbst zu ermitteln.
Was bedeutet das konkret? Eine spürbare Konsequenz kann sein, dass einige in der Vergangenheit abgelehnte Artikel nun möglicherweise in Anzeigen verwendet werden. Das kann zum Beispiel passieren, wenn die bisher übermittelte Taxonomie fehlerhaft oder nicht vorhanden war und nun durch Google automatisch einer Kategorie zugewiesen wird. Wenn Sie verhindern möchten, dass solche Artikel freigeschaltet werden, müssen Sie diese Artikel aus Ihrem Datenfeed entfernen. Die betroffenen Produkte sind laut Google im Merchant Center-Konto über die Seite „Diagnose“ einzusehen – wir konnten den Warnhinweis in einem ersten Test allerdings nicht provozieren.
Expertentipp: Google Taxonomie weiter übermitteln
Gab es früher in der Kategorie „Hosen“ noch diverse Subkategorie wie Jeans, Anzughosen oder Cargohosen, erkennt Google innerhalb dieser Kategorie schon seit geraumer Zeit, um was für einen Produkttypen es sich handelt und fragt keine Subkategorien mehr beim Werbetreibenden ab. Nun wird der Einsatz von Machine Learning zur Einordnung der Produkte auf alle Kategorien ausgeweitet und selbst die Angabe der Überkategorie entfällt.
Auch wenn Google die Einordnung von Produkten in die passende Kategorie bereits gut gelingt, befindet sich das Projekt noch in der Startphase. Um auf Nummer sicher zu gehen empfehlen wir, die Google Taxonomie in Form einer ID weiter zu übermitteln. In einiger Zeit werden die Google-Systeme dann so gut angelernt sein, dass Produkte mit 100-prozentiger Sicherheit eingeordnet werden.
Neue Attribute in der Kategorie Bekleidung
Für Artikel, die unter die Rubrik „Bekleidung“ fallen, werden hingegen zusätzliche Attribute erforderlich. Dazu gehören Angaben über die Größe, Farbe sowie Altersgruppe und Geschlecht, für welches die Bekleidung vorgesehen ist. Werbetreibende haben ein Jahr Zeit, die Anpassungen vorzunehmen. Wer die erforderlichen Attribute nicht abgibt, dessen Produkte werden ab Februar 2020 abgelehnt. Ab sofort erscheinen im Diagnose-Bereich des Merchant Center entsprechende Warnungen. Wer sich einen Vorteil im Kampf um die begehrten Google Shopping Werbeslots verschaffen möchte, sollte die neuen Attribute ab sofort einsetzen, wenn er es nicht ohnehin schon tut. Denn Google belohnt eine hohe Qualität im Datenfeed mit einem besseren Ranking.
Über Henning Rößler
Henning Rößler befasst sich seit neun Jahren bei ad agents mit der Optimierung von Produktdaten. Er kennt die Anforderungen, die Google & Co an Produktdaten stellen, wie kein Zweiter und treibt die Weiterentwicklung und Automatisierung des Produktdatenmanagements für unsere Kunden voran.