Für Seller und Vendoren gibt es bereits seit geraumer Zeit die Möglichkeit, auf Amazon Sponsored Display Ads zu schalten. Diese wurden nun um neue Funktionen, wie zum Beispiel die Möglichkeit des Remarketings, erweitert und können so für Seller und Vendoren viel Potential bieten. Wir erklären, was Sponsored Display Kampagnen sind, wie die wichtigsten Neuerungen aussehen und für wen sich eine Nutzung lohnt.

Was sind Sponsored Display Kampagnen bei Amazon?

Amazon selbst bezeichnet die Sponsored Display Kampagnen als eine „flexible Self-Service-Display-Werbelösung“. Die Werbemittel werden dynamisch generiert und können zum einen bei Amazon auf der Startseite oder Produktdetailseiten erscheinen, zum anderen können sie auf Websites und in Apps von Drittanbietern ausgespielt werden.

Der Screenshot zeigt die Platzierung einer Amazon Sponsored Display Ad auf der Produktdetailseite.
Platzierung der Amazon Sponsored Display Ads © ad agents

Mit den Amazon Sponsored Display Kampagnen können relevante Zielgruppen erreicht werden. Für eine maximale Wirkung der Kampagne muss vorab allerdings festgelegt werden, was das Ziel dieser ist: Soll eine neue Zielgruppen erreicht, die Verkaufsleistung verbessert oder der Traffic auf den Produktdetailseiten erhöht werden? Seit Anfang des Jahres gibt es einige neue Funktionen, die die Sponsored Display Kampagnen für viele Seller und Vendoren noch attraktiver machen.

Welche Funktionen sind neu bei den Amazon Sponsored Display Kampagnen?

Wir erklären Ihnen die fünf wichtigsten neuen Funktionen der Amazon Sponsored Display Ads.

  1. Remarketing

Die größte Neuerung bei den Amazon Sponsored Display Kampagnen ist, dass nun Remarketing möglich ist, was zuvor nur Amazon DSP Kunden vorbehalten  war. Nutzer der Sponsored Display Kampagnen können auf die von Amazon gesammelten Nutzerdaten zugreifen und Remarketing betreiben. Diese Kampagnen werden dann auch außerhalb von Amazon angezeigt, allerdings können Advertiser nicht beeinflussen , wo diese ausgespielt werden.

Beim Remarketing gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten für Advertiser. Zum einen die Weitervermarktung nach Aufrufen und die Weitervermarktung nach dem Kauf.  Außerdem können nun auch benutzerdefinierte Rückblick-Zeiträume (7, 14 oder 30 Tage) gewählt werden. Bei der Weitervermarktung nach Aufrufen können Anzeigen denjenigen Kunden gezeigt werden, die beispielsweise die beworbenen oder ähnliche Produkte angesehen haben. Diese Zielgruppe kann weiter eingegrenzt werden, wie etwa nach Preisspanne oder Bewertung der angesehenen Produkte.

Bei der Weitervermarktung nach Kauf können Advertiser Zielgruppen ansprechen, welche die eigenen beworbenen Produkte gekauft haben, oder Produkte, die die eigenen Produkte ergänzen oder mit diesen zusammenhängen. Auch Käufer von Produkten aus einer bestimmten Kategorie sind als Zielgruppe möglich und können ebenfalls mittels verschiedenen Filtermöglichkeiten weiter eingegrenzt werden.

  1. Zielgruppen-Targeting

Auch im Bereich Targeting gibt es eine Neuerung: Während zuvor nur Targeting via einzelnen Produkten oder Kategorien  möglich war, gibt es nun die Möglichkeit, Zielgruppen-Targeting zu betreiben. Beim Targeting wird also die Anzeige nur den Menschen angezeigt, die nach dem Keyword suchen oder gesucht haben. Dies ist beim Zielgruppen-Targeting nicht nötig. Stattdessen wird die Anzeige den Menschen angezeigt, die vom Amazon Algorithmus der Interessensgruppe zugeordnet werden. Mit dem Zielgruppen-Targeting kann also eine breitere Menge an möglichen Kunden angesprochen werden.

  1. Anpassung des Anzeigendesigns
Der Screenshot zeigt ein Beispiel für eine Amazon Sponsored Display Ad
Beispiel für eine Display Ad mit Markenlogo und kurzem Text © ad agents

Auch eine Anpassung des Anzeigendesigns ist nun möglich. Zuvor bestand dieses lediglich aus Produktbild, Produkttitel und dem Preis. Zusätzliche Anpassungen waren durch das Einfügen eines Markenlogos und eines kurzen Textes möglich, wodurch die Anzeige persönlicher und ansprechender wirkt. Nun kann das Creative durch Einfügen eines   Das Format der Anzeige kann allerdings weiterhin nicht verändert werden.

  1. Negatives Targeting

Eine weiterer Unterschied zur vorherigen Funktionsweise ist die Einführung von negativem Targeting. Das bedeutet, dass händisch mittels der ASIN ein bestimmtes Produkt oder eine ganze Marke ausgewählt werden kann, bei der die Anzeige nicht ausgespielt werden soll. So können unerwünschte oder schlecht performende  Targetings vermieden und die Performance der Kampagne gesteigert werden.

  1. Gebotsoptionen

Auch bei den Gebotsoptionen gibt es eine Neuerung. Zuvor konnten Advertiser  ein Tagesbudget festlegen, mittels diesem dann ein Gebot abgegeben wurde, das für Produkte verwendet wurde. Dies hat den Nachteil, dass aufgrund unterschiedlicher Gebotshöhen bei einem allgemeingültigen Gebot dieses relativ hoch angesetzt werden muss, um bei allen Produkten eine Ausspielung der Anzeige zu erreichen. Hierdurch zahlt der Advertiser  bei Produkten mit einer niedrigeren Gebotshöhe mehr, als er eigentlich müsste. In der neuen Funktionsweise kann für jedes Produkt ein individuelles Gebot abgegeben werden, wodurch die Kampagne besser ausgesteuert werden kann.

Was ist der Unterschied zwischen den Amazon Sponsored Display Kampagnen und Amazon DSP?

Auch wenn die Einführung von Funktionen, wie zum Beispiel dem Remarketing den Eindruck erwecken können, dass Amazon DSP und Amazon Sponsored Display Kampagnen einander mittlerweile sehr ähneln, so gibt es doch einige Unterschiede zwischen den beiden.

Die Kampagnenauswahl in der Amazon Advertising Console © ad agents

Der größte Unterschied liegt in der Höhe des benötigten Budgets, beziehungsweise der Gebotshöhe. Bei den Sponsored Display Kampagnen gibt es kein festgelegtes Budget, dennoch ist natürlich ein gewisser Invest nötig, um eine gute Reichweite für die Anzeigen zu erreichen. Da sich der Algorithmus, der für die Amazon Sponsored Display Ads verwendet wird, allerdings noch in der „Lernphase“ befindet, lassen sich hier noch keine längerfristigen oder allgemeingültigen Aussagen treffen. Die Amazon DSP besitzt zudem weitere Funktionen, wie eine bessere Anzeigenplatzierung, mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung und der Ausspielung der Anzeigen, sowie bessere Reportings. Darüber hinaus gibt es bei der Amazon DSP die Möglichkeit, eigene Audiences zu bilden und dem Algorithmus liegt eine enorme Datenmenge zugrunde.

Fazit

Es lohnt sich für Seller und Vendoren auf Amazon durchaus, die Sponsored Display Kampagnen zu testen. Die Neuerungen in der Funktionsweise, wie beispielsweise das Remarketing oder die geänderten Gebotsoptionen bieten viel Potential im Bereich Advertising und Branding. Gerade für Kunden, die bei Amazon Remarketing betreiben wollen, aber nicht das hohe Budget der Amazon DSP zahlen können, sind die Sponsored Display Kampagnen trotz unterschiedlicher Möglichkeiten beider Tools durchaus eine spannende Alternative. Allerdings wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen, wie sich der Algorithmus und der ACOS der Amazon Display Ads entwickeln.