Ein eigener digitaler Absatzkanal liegt voll im Trend. Viele Onlineshops aber liegen weit hinter den Erwartungen der Betreiber zurück. Grund hierfür sind meistens fehlende Besucher. Wolfgang Schilling hat bei etailment.de drei Tipps für garantiert mehr Kunden in Ihrem Onlineshop parat.
Ohne Besucher ist ein Laden nutzlos, das gilt offline genauso wie online. Oberstes Ziel für jede Art von Onlineshop und ebenso für Omnichannel-Händler muss es folglich sein, möglichst viele Interessenten zu einem Besuch anzuregen. Dies gelingt nur, wenn Sie die digitalen Reichweiten strategisch einsetzen und die Zielgruppen richtig abholen. Auch bei der Budgetplanung gibt es einiges zu berücksichtigen.
Tipp 1 für mehr Kunden im Onlineshop: Alle Reichweiten nutzen
Jeder Nutzer hat heute eine Vielzahl an digitalen Kontaktpunkten täglich, auf unterschiedlichsten Medien und Kanälen. Genauso vielschichtig sollte sich Ihre Werbeansprache gestalten. Setzen Sie alle verfügbaren Reichweiten der digitalen Kommunikation ein, um den Nutzer auf seiner Customer Journey zu begleiten. Digitale Reichweiten sind beispielsweise Suchreichweiten, soziale Netzwerke oder Marktplätze ebenso wie Display Maßnahmen. Wenn Sie alle zur Verfügung stehenden Reichweiten nutzen, dann erreichen Sie die Interessenten in allen Phasen der Kaufentscheidung und mit jeglichem digitalen Nutzerprofil.
Suchmaschinen
Die Nutzer der Suchmaschinen sind oft sehr gezielt auf der Suche nach Produkten und Angeboten und nicht mehr weit von einem Kaufabschluss entfernt. Die Abrechnung der Suchmaschinenwerbung erfolgt üblicherweise nach Klicks, so dass die Erfolge gut messbar und die Budgets planbar sind.
Mit der Entwicklung der letzten Jahre und mit dem Einzug von künstlicher Intelligenz und Automatisierung sind die Systeme zur Kampagnensteuerung allerdings äußerst komplex geworden. Es bedarf viel Zeit und großer Erfahrung, um SEA-Kampagnen erfolgreich zu steuern. Suchmaschinenwerbung ist der stärkste Kanal, um Reichweite zu erzeugen und ein MUSS für jeden Onlineshop.
Soziale Netzwerke
Die Palette der sozialen Netzwerke ist bunt und ständig in Bewegung, Facebook, YouTube, Pinterest, Twitter, Instagram, LinkedIn und TikTok sind die meistgenutzten in Deutschland (Quelle: statista, 2021). Gemeinsam ist den Netzwerken, dass sie sehr viel über ihre Nutzer wissen und dieses Knowhow für eine gezielte Nutzeransprache zur Verfügung stellen. Das macht Social Media Advertising zu einem wichtigen Kanal insbesondere in der Neukundengewinnung. Kreativen Spielraum bieten Formate von Text oder Bild bis hin zu Video. Der Erfolg von Social Media Kampagnen ist gut messbar.
Beachten Sie, dass die Nutzung der Apps fast ausschließlich mobil erfolgt. Damit lassen sich besonders auch lokale oder regionale Kampagnen steuern, was diesen Kanal auch zu einem perfekten Medium für Omnichannel-Händler macht.
Marktplätze
An Online-Marktplätzen mangelt es heutzutage wirklich nicht. Vom Platzhirsch Amazon über Zalando, Otto oder Ebay bis hin zu immer mehr Nischen-Marktplätzen: Das Angebot ist groß. Der Vorteil ist, dass sich hier eine äußerst kaufwillige Klientel trifft. Der Nachteil liegt in der eingeschränkten Individualisierbarkeit der eigenen Produktdarstellung und damit des Brandings und vor allem in dem hohen Wettbewerb auf den Plattformen. Eine Hürde ist das Setup, das Sie für jeden Marktplatz einzeln vornehmen müssen. Im Gegenzug punkten die Marktplätze mit hohen Reichweiten, kaufaffinen und vielschichtigen Zielgruppen und gut planbaren Kosten. Welche Marktplätze sich für das eigene Produktportfolio am besten eignen sollte im Vorfeld genau geprüft werden, bevor mit dem Onboarding und Setup Zeit und Geld in die Hand genommen wird. Beachten Sie insbesondere die Höhe der Gebühren, die Zielgruppen, das Wettbewerbsumfeld und die Darstellungsmöglichkeiten für Ihre Angebote. Zum Teil gibt es die Möglichkeit, eigene Markenshops auf den Marktplätzen einzurichten wie Amazon Stores oder Zalando Storefronts, was Sie unbedingt nutzen sollten.
Display
Gerade für Markenaufbau und Branding ist Displaywerbung unverzichtbar. Die CI des Unternehmens wird transportiert, Wiedererkennung und Imagepflege möglich gemacht und vor allem wird eine extrem große Reichweite erzielt. Programmatische Ausspielung ermöglicht heutzutage die optimale Wirkung der Kampagnen. Besonderes Augenmerk sollten Sie in jedem Fall auf unerwünschte Umfelder richten und diese ausschließen.
Tipp 2 für mehr Kunden im Onlineshop: Zielgruppen richtig abholen
Mehr Besucher im Shop gibt es nur, wenn die Botschaft die Zielgruppe tatsächlich erreicht. Wichtig ist im Vorfeld zu klären, wo sich die Hauptzielgruppe für das jeweilige Produktportfolio aufhält. Gibt es regionale Einschränkungen, demographische Merkmale oder Nutzungsgewohnheiten? Gibt es bestimmte Endgeräte, bevorzugte Kanäle oder maßgebliche Zeiten für die Onlinenutzung? Überspitzt gesagt ist TikTok nicht der richtige Kanal für Sie, wenn Sie teure Kosmetika für reife Haut anbieten. Wenn Sie dagegen Dienstleistungen oder Produkte im B2B-Bereich anbieten, dann ist LinkedIn vermutlich ein wichtiges Medium, um Ihre Zielgruppe zu erreichen. Definieren Sie Ihre Hauptzielgruppen so genau wie möglich und prüfen Sie, wo Sie diese Zielgruppe am besten erreichen können.
Wichtige Hinweise auf die Zielgruppe gibt beispielsweise eine Analyse der Käufer im Onlineshop – sofern bereits genügend Daten hierfür zur Verfügung stehen. Kenntnisse über Vorlieben, Eigenschaften und Merkmale Ihrer Käufer helfen, die besten Reichweiten auszuwählen und die richtigen Display-Umfelder zu nutzen. Je besser Sie Ihre Zielgruppe kennen, desto besser können Sie sie abholen.
Tipp 3 für mehr Kunden im Onlineshop: Budgets clever einsetzen
Hohe Budgets führen zu vielen Besuchern, kleine Budgets zu weniger Besuchern. Das stimmt ganz grob gesagt, aber die Kunst liegt in der optimalen Verteilung auf die einzelnen Kanäle. Es braucht ausgefeilte Recherche und vor allem viel Erfahrung, damit die Budgets optimal eingesetzt werden. Die Anzeigenpreise sind abhängig vom Kanal, vom Wettbewerb, von der Granularität der Zielgruppe und vielem mehr. Ist Ihr Werbebudgets zu niedrig angesetzt, so führt es nicht zum gewünschten Besucherandrang und Sie schöpfen das Potenzial in keiner Weise aus. Hilfreich ist ein schrittweises Herantasten an das „richtige“ Budget. Beginnen Sie daher zunächst mit den reichweitenstärksten Kanälen und gehen Sie fokussiert auf bestimmte Zielgruppen zu, damit Ihre Budgets nicht über Ihren Möglichkeiten liegen. Sollte der Erfolg sich einstellen und die Besucherzahl steigen, so erhöht sich auch Ihr Spielraum für Budgets und Sie können die Restriktionen aufheben.
Shops mit kleinen Budgets können die Optionen zur regionalen Einschränkung nutzen, wie sie Suchmaschinen oder soziale Netzwerke bieten. Damit bleiben die Ausgaben im Rahmen.
Machen Sie die Besucherzahl zu Ihrer Kern-KPI
Mit einem eigenen Onlineshop haben Sie den ersten Schritt getan: Ein direkter und steuerbarer Absatzkanal, der viele Vorteile bietet und von Kunden zunehmend gefordert wird. Aber das allein bringt Sie noch nicht auf die Erfolgsspur. Erst wenn der Laden voll ist, ist Ihr Ziel erreicht. Die Zahl Ihrer Besucher sollte daher Ihre wichtigste KPI (Key-Performance-Indicator) sein.
Nur ein Bruchteil der Besucher wird zu Käufern, so dass Sie stetig Nachschub benötigen, um den Sales-Funnel zu füllen. Damit dies gelingt ist eine abgestimmte Online Marketing Strategie nötig, die alle Reichweiten einbezieht, die sich auf die richtigen Zielgruppen fokussiert und eine clevere Budgetsteuerung einsetzt. Wer das berücksichtigt hat garantiert einen vollen Onlineshop – und volle Kassen obendrein.