Seit Ende Oktober ist das neue Google Update in Umlauf, laut Google der größte Entwicklungsschritt der letzten fünf Jahre. Jede zehnte Suchanfrage ist davon betroffen. Was bedeutet das für die Suchmaschinenoptimierung (SEO)?
Was beinhaltet BERT?
Bei BERT handelt es sich im Grunde um eine weitere Fokussierung auf den Content, eine Entwicklung, die Google bereits seit einiger Zeit vorantreibt. Das Ziel des Suchmaschinengiganten ist es seit jeher, die Suchintention des Users bestmöglich zu befriedigen. Je komplexer allerdings die Fragestellung, desto schwieriger ist es, schnelle und qualitativ hochwertige Antworten bereitzustellen. Dies soll dank BERT besser gelingen. Insbesondere für Suchanfragen in natürlicher Sprache bietet das neueste Update Verbesserungen, was vor dem Hintergrund des zunehmenden Voice Search Anteils wichtig ist. Aber auch geschriebene Suchanfragen werden immer öfter in Umgangssprache formuliert. Google setzt künftig auf mehr Künstliche Intelligenz anstelle starrer Algorithmen, auf Interpretation von Sätzen anstelle von Keywordlisten.
Was ändert sich in den Suchergebnissen?
Gerade bei den Ergebnissen zu longtailigen Suchanfragen, die über Standards und Produktabfragen hinausgehen, werden wir Veränderungen sehen. Google gibt hierzu folgendes Beispiel für die Suchanfrage „parking on a hill with no curb“. Bisher war die Antwort fokussiert auf „curb“ (deutsch: Randstein), was genau im Gegensatz zur eigentlichen Intention des Fragenden stand. Die Verneinung „no curb“ wurde nicht erkannt.
Nebenwörter, Adjektive, Verneinungen oder Präpositionen werden häufig in longtailigen Fragen verwendet und geben den Suchanfragen oft einen anderen Sinn als es die eigentlichen Keywords vermuten lassen. Schon jetzt zählen 70 Prozent der Suchanfragen zum Longtail-Bereich, Tendenz steigend.
Google interpretiert natürlich nicht nur die Suchanfrage, sondern analysiert insbesondere die Webseiten nach passenden Antworten. Auch hier achtet Google zunehmend auf kontextuelle Zusammenhänge und es geht immer weniger um eine gewisse Keyworddichte. Wer seinen Webcontent bisher nach Keywords ausgerichtet hat, muss mit weniger Sichtbarkeit rechnen.
BERT wirkt sich sowohl auf die Featured Snippets aus als auch auf das organische Ranking, letzteres allerdings bisher nur in USA. In Deutschland sind derzeit folglich nur die Featured Snippets betroffen.
Was bedeutet das für SEO?
Wichtig für SEOs wird es sein, die eingesetzten Tools für die Analyse zu überprüfen. Viele der bisherigen Tools konzentrieren sich auf Shorthead-Keywords und sind hierfür auch bestens geeignet. Wie beschrieben nehmen die Longtail-Suchanfragen gerade im Voice- und Mobile-Umfeld jedoch weiter zu und sind eine höchst relevante Trafficquelle. Vor diesem Hintergrund müssen gegebenenfalls neue Analysetools zum Einsatz kommen.
Was BERT extrem betont: Der Nutzer bzw. die Suchintention ist im Zentrum der Suchmaschine. Alles richtet sich danach, so schnell wie möglich die richtige Antwort zu geben. Gerade für mobile Suchen oder Voice Search ist das Scrollen umständlich und die erste Antwort soll bereits passen. Für SEOs ist dieses Bestreben allerdings nicht neu und bringt keine Änderung in der Arbeitsweise mit sich. Wer bisher Content rein nach Keywordlisten kreiert hat, liegt schon lange falsch. Wir sehen BERT als logische Weiterentwicklung in der Customer Centricity, dementsprechend erstellen wir Content als hochwertigen Fließtext, und das nicht erst seit BERT ausgerollt wird. Bei uns sind geschulte Germanisten und Medienwissenschaftler als Contentcreator im Einsatz, die nicht nur in Form von Bullets schreiben können und zudem die Eigenheiten der Suchmaschine verstehen. Wer also bisher seine SEO-Aufgabe ernst genommen hat, dessen Arbeit ist durch BERT nicht gefährdet.