Im September startete ich (Antonia) meine Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation bei den ad agents (hier geht´s zu meinem Antrittsinterview). In Kürze stehen an der Berufsschule die ersten Arbeiten an. Zuvor gab es noch eine kleine Motivationsspritze: Zusammen mit zwei Kollegen besuchte ich ein zweiwöchiges SEA-Bootcamp von Google in Stuttgart.
Das SEA Bootcamp ist ein Ausbildungsprogramm von Google für Agentur-Neustarter. Für mich als Auszubildende war es Gold wert: In nur zwei Wochen lernte ich die verschiedenen Google-Produkte noch besser kennen und bin nun zertifizierte Google Ads Expertin. Außerdem gab uns Trainer Carsten Bender wichtige Business Fundamentals sowie Tipps für Pitches und Vertriebsaufgaben mit auf den Weg.
Business Fundamentals: Denken wie ein Inhaber
Während allgemeine Marketingziele, der Aufbau einer Unternehmensstruktur oder der ROPO-Effekt meinen erfahreneren Kollegen bereits bekannt waren, konnte ich als „Newbie“ aus dem ersten Tag einiges mitnehmen. Zu „Denken wie ein Inhaber“ ist extrem wichtig, daran sollte man sich immer wieder erinnern. Dabei spielen wirtschaftliche Messgrößen und Online-KPIs wie Margen, der Return On Ad Spend oder der Customer Lifetime Value natürlich eine wichtige Rolle. Die verschiedenen Google Ads Lösungen können diese wirtschaftlichen Kenngrößen beeinflussen. Aber grundlegend ist immer zu verstehen, wie Unternehmen ihr Geld verdienen und was für Ziele sie haben.
Google Ads Search: Das Herzstück der Google-Produkte
Am zweiten Tag ging es dann ans Eingemachte. Carsten führte uns in die Welt von Google Ads ein. Die Reise führte von der Kontostruktur über die Google-Auktion bis zum Qualitätsfaktor. Wir verfestigten unser neugewonnenes Wissen immer direkt an Übungscases in Demokonten – eine wirklich hilfreiche Sache.
Nach der tagesfüllenden Google Ads-Exkursion holten wir am Mittwochmorgen eine wichtige Sache nach: Wie verfasst man überzeugende Anzeigentexte? Anschließend beschäftigten wir uns ausgiebig mit dem Google Display Netzwerk (GDN). Unter anderem ging es um die verschiedenen Targetingmöglichkeiten im Display Advertising, das Setup einer Kampagne und die Themen Messbarkeit und Reporting.
YouTube: Eine der größten Suchmaschinen der Welt nutzen
Das Thema YouTube war für mich besonders spannend, da ich in meiner Ausbildung bislang wenig Berührungspunkte mit YouTube hatte. Auch im privaten Bereich nutze ich YouTube nicht allzu oft. Dennoch tummeln sich auf dem Videoportal über eine Milliarde Besucher pro Monat, die Ansichtszeit von Werbespots beträgt stolze 1,3 Millionen Stunden. YouTube sollte man definitiv als Werbekanal auf dem Schirm haben! Nachdem uns Carsten die verschiedenen Formate vorgestellt hatte, versuchten wir uns am Live-Setup einer YouTube-Kampagne. Abends stand dann noch die Google Ads Grundlagen-Prüfung auf dem Programm – die wir natürlich alle mit Bravour bestanden haben
Analytics: Tracking, Pixel & Parameter richtig einsetzen
Die zentrale Eigenschaft von Performance Marketing besteht darin, dass die Ergebnisse der Maßnahmen messbar sind. Deshalb ist es von fundamentaler Bedeutung, die verschiedenen Arten der Zielerreichung (Conversions) zu kennen und Attributionsmodelle für den jeweiligen Kunden sinnvoll anzuwenden. Jede Web Analytics Lösung verwendet zumindest ein Zuordnungsmodell um zu berechnen, welchen Wert verschiedene Interaktionen mit der Werbebotschaft im Laufe der Customer Journey haben. Je nach Attributionsmodell kann die Bedeutung einzelner Kanäle sehr unterschiedlich ausfallen. Hier gilt es, Fingerspitzengefühl an den Tag zu legen und den richtigen Blick auf die Realität zu finden.
Pitch & Sales: Überzeugende Argumente finden
Fachwissen zu besitzen ist die eine Sache, es in der Beratung und Betreuung eines Kunden schlüssig und überzeugend zu übermitteln, eine ganz andere. Umso wertvoller waren die Tipps, wie man ein Beratungsgespräch aufbauen kann, welche Methoden es in der Gesprächsführung gibt und was einen guten Berater ausmacht. In Rollenspielen probten wir Pitches und Akquisegespräche – eine spannende und lehrreiche Erfahrung für mich. Man darf nicht einfach die Technologie verkaufen, sondern muss zunächst die Bedürfnisse des Kunden verstehen. Das Warum? ist die erste und wichtigste Frage.
Fazit: SEA Bootcamp hat sich gelohnt
Zum Abschluss des SEA Bootcamp sind wir richtig tief in Google Ads eingestiegen, haben gemeinsam ein Account Screening gestartet und uns häufige Fehler angesehen. Die Prüfung für das Google Ads Search Zertifikat ist durchaus anspruchsvoll. Wir waren dank Carsten gut vorbereitet und haben die Prüfung trotz Aufregung alle bestanden. Das SEA Bootcamp hat meine Erwartungen übertroffen: Wir haben in zehn Tagen extrem viele Themen angeschnitten und an den richtigen Stellen vertieft. Die praktischen Beispiele und Übungen haben geholfen, das Wissen direkt zu verinnerlichen und anzuwenden. Ich freue mich darauf, meine neuen Erkenntnisse jetzt direkt bei den ad agents anzuwenden.